UNTERSTÜTZEN WIR DIE AKTUELLEN PROTESTE DER AFGHANISCHEN FRAUEN!
Wir wollen ein Zeichen setzen und bitten um Unterstützung: gegen die Willkür gegenüber afg. Schülerinnen und Studentinnen!
Wir bedanken uns bei allen Spender:innen
Was bisher erreicht wurde
Wir haben uns zuerst auf Direkthilfen (für Lebensmittel, Medikamente, Spitalstransporte) konzentriert.
Es erreichte uns ein Ersuchen aus Ghazni, den Brunnenbau für ein Dorf in einer sehr kargen Gegend zu unterstützen – nicht zuletzt zum Bewässern der umliegenden Felder. Damit stimmen wir überein und wir unterstützen solche Initiativen im Rahmen unserer Möglichkeiten. Dafür wurden 1.500€ übermittelt.
Weiters wurde uns von einem besonders dringenden Bedarf einer Gruppe von Sportlerinnen – teilweise aus dem Team der Frauenfußballerinnen, die nicht evakuiert wurden – berichtet. Auch hier wurde Unterstützung geleistet.
2022 konnten wir 27.916 € über Freund:innen nach Afghanistan schicken. Direkthilfen gingen an 252 Haushalte in folgenden Regionen: Bamyan, Ghor, Herat, Ghazni, Baghlan, Samangan, Jalalabad, Maidan Wardak, Faryab und Kabul. Bis jetzt hat jede Familie eine einmalige Lebensmittelspende bekommen.
2023 (Stand 27.03.) gingen bisher 4.784€ für Versorgung mit Lebensmitteln / Ankauf von Küken (2.360€) und Mädchenbildung (2.424€ für 12 Unterrichtende und Material) nach Afghanistan.
Seit Juli 2022 fördern wir auch informelle Mädchenbildung. Es gibt Kontakte zu ambitionierten Frauen, die in den Dörfern privat unterrichten, teilweise auch Frauen (mit) alphabetisieren und seit Jänner 2023 zu Privatschulen, die mit der Förderung aus Österreich zusätzliche Klassen für Kinder eingerichtet haben .
Wir begannen mit von 120€ pro Lerngruppe. Mit den Spenden aus Daueraufträgen können verlässliche Zuschüsse für Unterrichtende und Lernmaterial finanziert werden. Bei der ersten Frau, die damit eine Lerngruppe gründete, meldeten sich gleich einmal 29 Interessentinnen… Derzeit unterstützen wir 4 private Lerngruppen und 4 altersgemischte Klassen (6 Lehrer:innen), die sich nach dem verschärften Bildungsverbot für Mädchen organisiert haben und gut vernetzt sind. Wir sind hier vorsichtig mit öffentlich zugänglichen Mitteilungen.
Aber wir können von höchst interessanten und vielfältigen widerständigen Praktiken gegen das Verbot von Mädchenbildung berichten. Etwa wenn alte Männer bereit sind, sich vor die illegalisierte Klasse zu stellen, wenn Moscheen als Unterrichtsräume zur Verfügung stehen, wenn die ganze Community aufpasst … da können wir – und auch die alten weißen Männer hierzulande 😉 – eine Menge lernen!
Aktuelle Schwerpunkte:
a. Aufgrund der weiteren Beschränkung der Frauenrechte erkunden wir über unsere Kontakte zu Bildungsarbeiter:innen neue Wege …
Wir möchten weitere regelmäßige, fixe Spender:innen finden, denn hier geht es ganz konkret um die Zukunft von Mädchen. Dafür braucht’s sichere Zusagen unsererseits und Kontinuität.
Geplant sind auch Schulpartnerschaften. Eingeladen sind Schulklassen, die an einem Austausch interessiert sind – denen GLOBALES LERNEN wichtig ist und die damit ebenfalls Mädchen unterstützen wollen.
b. Eine Initiative ersucht um Unterstützung: Mit einer kleinen Hühnerwirtschaft wäre die Lage nachhaltig zu verbessern.
Der Plan: Es sollen 100 Hühnern von mehreren Frauen aus mehreren Familien im Dorf gemeinsam betreut werden.
mehr unter „News“.
Bedarf: 2.300€ (200 000 Afghani) für den Start.
Ihr könnt bei Spenden das Stichwort „Hühner“ angeben.
c. Wir schicken weiter Geld für Lebensmittel, Medikamente etc.
Wie wir Spenden organisieren
Wir sammeln in unserem Bekanntenkreis und über alle Kanäle, die uns zur Verfügung stehen. Jeder Betrag ist willkommen. Daueraufträge wären natürlich besonders hilfreich, um besonders gefährdeten Familien regelmäßig helfen zu können und Mädchenbildung verlässlich zu unterstützen.
Wichtige Prinzipien dabei sind,
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dass die Unterstützung auch wirklich bei den Betroffenen ankommt, und
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dass vor allem Personen und Familien in ländlichen Gebieten und außerhalb von den Zentren erreicht werden.
Jeweils nach tausend gesammelten Euro wird das Geld von unseren Expert:innen nach Afghanistan an verlässliche Freunde und Verwandte geschickt. Diese verteilen auch mit Hilfe von Kooperationspartner:innen vor Ort.
Vorrangig gehen die Lebensmittel oder Gelder an arme Familien, die keine Männer mit Einkommen und keine Zuwendungen von Hilfsorganisationen oder Exilafghanen erhalten.
Pro Familie sind 100 Euro vorgesehen. Die Kontaktpersonen in Afghanistan schicken oft schon im Vorhinein Listen von Frauen und Familien, die schnell Hilfe brauchen. Vor Ort wird entschieden, was am dringendsten notwendig ist – Lebensmittel oder/und Geld für medizinische Behandlung und Medikamente. Je nach Familiengröße reichen die Lebensmittel für einige Wochen.
Mit den Lehrerinnen, die privat unterrichten, gibt es klare Vereinbarungen.
Kriterien für die jeweiligen Zuweisungen
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Die Spenden (Geld, Lebensmittel, Heizmaterial, Medikamente) für mittellose Familien und alleinstehende Frauen sollen in jenen Regionen zur Verteilung kommen, wo wir eine vertrauenswürdige Person kennen, die die Verteilung übernimmt und darüber berichtet.
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Unsere Spenden sollen dorthin gelangen, wo am wenigsten Hilfe geleistet wurde – nicht zuletzt zu den Frauen, die bisher keinen Zugang zu Auslandshilfen haben.
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Wir achten darauf, dass möglichst in vielen Provinzen geholfen wird, mehr am Land als in den Städten, da in den zentralen Orten eher noch ausländische Gelder ankommen.
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Die Vertrauenspersonen vor Ort entscheiden, welche Familien am schnellsten Hilfe brauchen.
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Hilfe zur Selbsthilfe planen wir sorgfältig und werden mit passenden Gruppen zusammenarbeiten: Längerfristig wollen wir Unterricht für Mädchen auch außerhalb der Städte stärken oder ermöglichen. Unser Ideal wäre, Selbsthilfe mit Perspektive auf mehr Unabhängigkeit zu ermöglichen, z.B. in der lokalen Landwirtschaft oder Kleingewerbe.
Eure Spenden überweist bitte an:
IBAN: AT17 201 11844 3151 1202 ltd. auf Hedwig Presch
BIC: GIBAATWWXXX
Verwendungszweck: Afghanistan Solidarität, ggf. auch mit Wünschen nach Zuteilung (für Lebensmittel, Mädchenbildung, digitale Schule, Hühnerhof)
Was wir noch planen
Wir haben uns ursprünglich vorgenommen, uns vorrangig auf Direkthilfen zu konzentrieren. Wir wollen aber keinesfalls nur „spenden“, sondern vor allem zuhören, was die Menschen in Afghanistan benötigen, um ein würdevolles Leben führen zu können.
Dringend auszubauen wären Unterstützungen im Bereich Bildung – vor allem seit die Taliban die Rechte der Frauen noch weiter eingeschränkt haben. Wir möchten von den ambitionierten Menschen in Afghanistan lernen, mit ihnen in Austausch treten und weitere Unterstützung organisieren. Wir wollen z.B. wissen, wie Lehrer:innen und Kinder trotz schwieriger Situation weiterlernen. Die erste direkte Verbindung zwischen einer Schulklasse in Wien mit einer Klasse in Afghanistan ist im Entstehen. Übers Internet könnten sie sich treffen und mehr über den jeweiligen Alltag erfahren. Interessierte Schulen gibt es auch in NÖ.
Wir hören auch von Produzierenden, die ihre Waren, z.B. Teppiche, verkaufen möchten – und von fehlenden Produktionsmitteln, aber auch von fehlenden Möglichkeiten und Netzwerken, um ihre Produkte zu verkaufen – konkret wurde der Plan für einen Einstieg in einen Hühnerhof an uns herangetragen.
Wir werden weiter zuhören, was am dringendsten gebraucht wird und soweit möglich unterstützen.