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Das Taliban-Regime in Afghanistan

Das Taliban-Regime führt seine repressive Politik weiter fort, wodurch die Menschen in Afghanistan in Geiselhaft des Regimes bleiben und entrechtet sind. Insbesondere Frauen und Minderheiten werden ausgegrenzt und ihnen wird gesellschaftliche Teilnahme verboten. Beispielsweise gelten folgende Gesetze:

  • Verbot jeglicher Arbeitsanstellungen, insbesondere im öffentlichen Dienst, im medizinischen und Bildungsbereich

  • Verbot jeglicher Bildung von Frauen und Mädchen ab 12 Jahren

  • Verbot von Sichtbarkeit von Frauen in Fernsehbeiträgen und Verbot von weiblichen Schaufensterpuppen

  • Verbot öffentliche Bäder, Parks, Taxis und andere Räume alleine zu betreten

  • Schließung von Frauenministerium, Frauenschutzhäusern, Beautysalons

Laut Berichten von Medien und internationalen Menschenrechts-organisationen wie Amnesty International und UN-Organisationen begeht das Regime verheerende Menschenrechtsverletzungen, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, insbesondere gegenüber Frauen. Amnesty International stuft das Regime als „Gender-Apartheid-Regime“ ein.

Seit der Machtübernahme der Taliban leidet Afghanistan unter einer massiven humanitären Katastrophe. Zwei Drittel der Bevölkerung sind von Nahrungsmittelunsicherheit betroffen, und die abrupte Aussetzung internationaler finanzieller Hilfe hat die Wirtschaft schwer getroffen. Das Regime lehnt die gerechten Forderungen der internationalen Gemeinschaft ab und ergreift keine politischen Maßnahmen, um die Bevölkerung oder die Opposition einzubeziehen. Es fordert weiterhin eine absolute Unterwerfung der Menschen und setzt brutale Methoden wie körperliche Bestrafungen und öffentliche Hinrichtungen ein. Trotzdem sieht sich das Terrorregime sowohl mit zivilem als auch militärischem Widerstand konfrontiert.

Besonders im zivilen Widerstand spielen die Frauen eine führende Rolle, und ihr Kampf gegen das Regime gilt als einer der effektivsten. Traditionelle politische Parteien sind hingegen nicht mehr in der Lage, die Bevölkerung in Afghanistan oder im Ausland zu mobilisieren. Sowohl neu gegründete politische Parteien als auch die traditionellen Parteien erwiesen sich als unzulänglich. Unter den oppositionellen Parteien und Gruppen scheint die National Resistance Front (NRF) in letzter Zeit an politischer Bedeutung gewonnen zu haben.

Der internationale Druck hatte bisher ebenfalls keine spürbaren Auswirkungen. Obwohl die Grausamkeiten der Taliban gelegentlich internationalen Aufschrei hervorrufen, haben sie kein Land dazu bewegt, konkrete Maßnahmen gegen das Regime zu ergreifen.