Menü Schließen

Verbotenes Lernen – Bericht aus Baghlan

Wir kennen Lehrerinnen in Baghlan, die sich schon früher für Mädchenbildung engagiert haben. Mit unserer Unterstützung haben sie nun zwei ständige Lerngruppen installiert. Es sind zwei Lehrerinnen, die jeweils ca. 15 Mädchen aus der näheren Umgebung unterrichten.

Sie berichten:

Die Mädchen in der „Jugendgruppe“ sind zwischen 8 und 16 Jahre alt, die zweite Gruppe umfasst Mädchen und Frauen zwischen 17 und fast 40 Jahren. Manche von den jüngeren Mädchen bzw. deren Eltern haben so sehr Angst vor den Taliban, dass sie fürchten, den Kindern könnte am Schulweg – der sehr weit ist – etwas passieren. Denn Übergriffe sind Alltag.

Zur 2. Gruppe:

Es ist bekannt, dass ältere Mädchen von der Schulbildung ausgeschlossen wurden. Die erwachsenen Frauen wollen alphabetisiert werden.

Die Lehrerin nimmt in Kauf, dass die Teilnehmerinnen sehr unterschiedliche Lernerfahrungen haben und sie organisiert den Unterricht so, dass die Schülerinnen einander viel unterstützen und voneinander lernen.

Wir freuen uns sehr über die finanzielle Unterstützung und finden, es läuft ganz gut. Auch die Teilnehmerinnen sind glücklich.

Wie sich die Lerngruppe vor den Kontrollen der Taliban schützt?

Es gibt einen guten Zusammenhalt im Dorf. Wenn da einer auftaucht, der nicht bekannt ist, sind die Leute alarmiert und verständigen sofort die „Schule“. Die Schülerinnen lassen alle sonstigen Materialien verschwinden und es liegt nur der Koran auf.